Buchbesprechungen fördern den literarischen Austausch und eröffnen mir als Schriftsteller einen Raum, in dem ich meiner Leserschaft direkt begegne. In Leserunden, Gesprächen und Diskussionen lösen sich meine Texte aus der Einsamkeit des Schreibtischs und werden zur gemeinsam geteilten Erfahrung: Figuren werden hinterfragt, Motive neu gelesen, Zwischentöne entdeckt, die mir selbst zuvor kaum bewusst waren. So werden meine Geschichten nicht nur rezipiert, sondern weitergedacht – und Literatur gewinnt im Dialog mit aufmerksam lesenden Menschen an Tiefe.
LeserstimmenIm Oktober 2025 hatte ich die Möglichkeit an einer von LovelyBooks.de organisierten Leserunde teilzunehmen. Interessierte bewarben sich um ein Exemplar meines neuen Romans "Was das alles soll". Im Anschluss folgte ein Austausch der Leser über Figuren, Stil, Themen und persönliche Leseeindrücke.
Für mich als Schriftsteller ist dieses Format besonders spannend. Die Rückmeldungen kommen unmittelbar von der Leserschaft, Diskussionen entstehen oft aus unterschiedlichen Blickwinkeln und machen sichtbar, wie der Text in verschiedenen Regionen und Lebenssituationen ankommt.
Rückmeldung erlauben einen Austausch über Sprache, Motive und Atmosphären – genau jene Aspekte, die mein literarisches Schreiben prägen.
„...Thomas Roman Eder ist hier künstlerisch ein Roman gelungen, der, ob der langen, verschachtelten Sätze suggeriert, dass sie das Innenleben des sich seit 25 Jahren selbst isolierten Erzählers widerspiegelt. Im Laufe des Romans läuft die geneigte Leser*in mehrmals Gefahr, sich zu früh ein Urteil zu bilden, ganz wie der Erzähler dies mit Menschen tut, die er nicht einmal gesehen hat. ... Offensichtlich scheint der Rückzug des Erzählers aus dem gesellschaftlichen Leben eine Flucht zu sein, um zukünftige potenziellen Demütigungen aufgrund einer Erkrankung zu vermeiden. ... Gleichzeitig scheint jedoch durch die Dauer seines Rückzugs, nunmehr bereits 25 Jahre eine gewisse Angst und Voreingenommenheit entstanden zu sein vor einer Welt, die er als solche gar nicht kennt. Der Roman ist sehr düster, aber auch sehr emotional. ... Gleichzeitig scheint Ketter im Verlauf der Erzählung eine Einbildung des Erzählers zu sein. Zurückbleibt eine tiefe, traurige, melancholische Stimmung.“
„...es handelt sich um einen großartigen literarischen Text!! Amüsant die Streitgespräche zwischen Pessimist und Optimist! Das literarische Stilmittel der Wiederholung setzen Sie raffiniert ein! Ihre Protagonisten sind gekonnt gezeichnet, nur der drastische Schluss hat mich schockiert! Die Kärntner Seele haben Sie ganz großartig eingefangen, ich darf das sagen bin ich doch selbst eine Kärntnerin!!! Dass letztendlich die Kasnudeln gesiegt haben, wird den Ketter, der eigentlich Ketternig heißen sollte, noch im Jenseits freuen!! Großartige Leistung, chapeau!“